Weizenernte 2022 auf dem Hof Möller

Weizenernte 2022 auf dem Hof Möller

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August 2022

Unsere Weizenernte ist in diesem Jahr trotz Trockenheit gut gewesen. Das führen wir stark auf unsere guten Lehmböden zurück, welche eine wirklich gute Wasserhaltefähigkeit haben. Bei sandigerem Boden hatten die Landwirte in diesem Jahr in vielen Gegenden große Probleme mit der Trockenheit, was sich erheblich auf die Erntemenge und Qualität auswirkt.

Entscheidend ist immer auch, wann es regnet (oder eben nicht): Ist die Ähre bei Einsetzen der Trockenheit schon gebildet, bleiben die Körner klein. Darunter leiden dann sowohl der Gesamtertrag als auch die Qualität, da die Mehlkörper nicht in dem Maße ausgebildet werden... -Bei uns hat es immer zur richtigen Zeit geregnet.

Wir verkaufen unseren Weizen nicht als Brotgetreide, da dies höhere Qualitätsansprüche und mehr Aufwand bedeuten würde. Einen Teil verfüttern wir an unsere Schafe und Gänse, die große Masse bringen wir zum Landhandel.

Ja, gerade ist der Preis, wenn man Weizen verkaufen will, recht gut. Leider beruht dieser Umstand auf den Krisen, welche unsere Welt gerade an einigen Stellen erschüttern.  Für uns geht dennoch das Glücksspiel los, wann der beste Preis zum Verkaufen ist. Jetzt? Oder machen wir uns die Arbeit und lagern den Weizen ein, um diesen im Winter zu verkaufen? Verkaufen wir, beim nächsten Landhandel, oder nehmen wir eine weitere Fahrt auf uns um dort deutlich mehr pro Doppelzentner zu erhalten? - Da wird am Tisch hier dann viel gefachsimpelt...

Leider sieht es nur vordergründig so aus, als würde man in diesem Jahr durch den Weizen richtig dickes Geld machen, denn auch die Produktionskosten sind erheblich gestiegen. Seien es Sprit, Dünger oder Pflanzenschutz.... - Wir werden sehen, was am Ende dabei herauskommt.

Von einem Teil unseres Weizens haben wir übrigens das Stroh bei der Ernte lang gelassen und es als kleine Quaderballen pressen lassen. Diese liegen nun auf unserem Strohboden in der Scheune. Wir nutzen dieses als Einstreu in den Ställen, zum Streuen der Wege auf dem Blumenfeld und zur Deko beim Kürbisverkauf.

Warum wir den Weizen nach wie vor konventionell anbauen? Auch diese Diskussion währt bei uns schon viele Jahrzehnte. Letztlich ist es die Praktikabilität, die hier siegt. Wir bewirtschaften unseren Hof im Nebenerwerb und haben dementsprechend nur ein begrenztes Zeitkontingent, was wir in unsere Arbeiten hier stecken können. Die Bewirtschaftung eines Biobetriebs würde von uns den Aufbau anderer Strukturen und deutlich zeitaufwändigerer Bearbeitungsformen erfordern. Wir gehen davon aus, dass dies nicht mehr wirtschaftlich zu gewährleisten wäre.

Sie haben Fragen, Anregungen oder Wünsche? Schreiben Sie uns gern!