Hacken, hacken, hacken ...

Hacken, hacken, hacken ...

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May 2024

Mit Ausnahme von Zuckerrüben und Getreide verzichten wir gänzlich auf chemischen Pflanzenschutz. Wenn der Mehltau kommt (da sind die Ringelblumen und Cosmeen sehr empfindlich), dann ist das eben so und wir mähen die Blumen ab. Löwenmäulchen kriegt ganz gerne Rostpilze, Kartoffeln & Tomaten Kraut- und Knollenfäule. An den Melonen hatten wir im letzten Jahr so viel Ausfall durch Pilze, dass wir in diesem Jahr keine anbauen, wahrscheinlich machen wir die Pause noch länger. Pilze sind im Erwerbspflanzenbau ein ernst zu nehmender Gegner, weshalb die Fungizide viel verkauft und verwendet werden.

Ähnlich verhält es sich mit Herbiziden, denn wenn ich Pflanzen auf freier Fläche anbaue, so sind immer zahlreiche alte aber keimfähige Samen im Boden oder diese werden neu eingetragen. Diese nicht erwünschten Kräuter (Unkräuter sind sie nur, weil sie sozusagen an unerwünschtem Ort wachsen. Ökologisch wertvoller als eine Weizenmonokiultur sind sie aber allemal.) keimen und wachsen und werden ernsthafte Konkurrenz auf dem Acker. Natürlich ist ein gezielter Einsatz von Herbiziden gegenüber einem manuellen Hacken sehr viel schneller und damit auch preiswerter zu bewerkstelligen. Da aber der Fremdeintrag dieser Stoffe immer auch andere als die gewollte Wirkung hat (wie z.B. auf Amphibien, oder als Eintrag in den Wasserkreislauf), erscheint es sinnvoll, diesen zu minimieren oder besser noch ganz einzustellen. - Das bedeutet, dass das Beikraut anderweitig in Schach gehalten werden muss, damit es nicht überhand nimmt. Bei uns geschieht dies auf dreierlei Art:

  1. Hacken per Hand - Ab dem Frühjahr sehr ihr uns und unsere fleißigen Helfer immer wieder mit dem Häcker über den Acker ziehen. Das ist tatsächlich eine durchaus anstrengende und anspruchsvolle Arbeit, die nicht jeder kann. Blitzschnell muss die Entscheidung getroffen werden, was stehen bleibt und was nicht. Wird der Häcker zu flach geführt, reißen die Pflanzen nur ab und können wieder austreiben, geht er zu tief, ist es deutlich schwieriger und möglicherweise liegen die ausgezogenen Wurzeln in zu dicken Erdbergen, sodass auch hier ein erneutes Anwachsen erfolgen kann. Ebenso wichtig ist bei dieser Arbeit die Beobachtung der Wetterverhältnisse, denn wenn die gehackten Pflanzen noch nicht ganz durchgetrocknet sind und es regnet darauf, wachsen ebenfalls viele wieder an. - Ein Grund, weshalb diese Arbeit häufig bei strahlendem Sonnenschein und gewisser Hitze erfolgt, was diese nicht weniger anstrengend macht. Dieses ist die flexibelste Hackmethode.
  2. Hacken mit der Schiebehacke - Die seht ihr auf dem Bild. Wir haben eine Fingerhacke, die wir manuell über die Pflanzenreihe schieben. Die Kunst ist es den passenden Abstand zur Pflanzreihe zu haben. Das geht nur, wenn die Pflänzchen noch nicht zu groß sind. Zu beachten ist alles oben genannte, aber man ist schneller und die Arbeit ist weniger anstrengend. Das lohnt für einzelne Reihen, für die selbst unser kleiner Trecker zu groß ist oder das Procedere der Vorbereitung zu aufwändig.
  3. Hacken mit Trecker und Hackmaschine- Unsere Fingerhacke, die wir mit dem kleinen Trecker betreiben ist im Grunde genauso aufgebaut, wie die zum Schieben. Natürlich schaffen wir hiermit besonders viel Strecke bei gleicher Zeit und weniger Anstrengung. Vor allem in den Kürbissen möchten wir diese nicht mehr missen. Damit sich der Aufwand des Vor- und Nachbereites des Treckers lohnt, sind hierfür allerdings gewisse Flächengrößen erforderlich, sodass die beiden anderen Varianten niemals obsolet werden...

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