Die Lämmer sind da!

In diesem Jahr haben wir spät Lämmer, da der Bock "Franz" erst spät zu uns gestoßen ist und seine Arbeit tun konnte. Die Tragezeit von Schafen liegt bei ca. 150 Tagen - die waren nun vorbei. Lediglich ein Muttertier ist noch trächtig, der Jährling war im Herbst noch zu jung und wird in diesem Jahr erstmalig tragend werden. Alle sind als Zwillinge geboren und die Geburten waren völlig unkompliziert.

Franz ist ein "Coburger Fuchs" und so haben wir in diesem Jahr rotbraune Mischlingslämmer mit etwas längerem und gewellterem Haar. Zwei sind etwas gescheckt, da bei diesen Mutters Haarfarbe durchkommt. Wir sind völlig verzückt, ob dieser Schönheit. Coburger Fuchsschafe werden der Vorwarnstufe der Roten Liste gefährdeter Nutztierrtassen zugeordnet. Wir haben diese Rasse angeschafft, da diese Rasse als anspruchslos und widerstandsfähig gilt und gleichzeitig gute Wolleigenschaften aufweist.

Es ist eine Freude die zehn Kleinen über die Weide tollen zu sehen, denn sie spielen (oder schlafen) den ganzen Tag. Packen, springen, boxen, wettlaufen, kuscheln - das alles steht auf dem Programm. Wie alle kleinen Säugetiere lernen die Jungtiere spielend die Welt kennen. Sie testen aus, bis wo sie gehen können, wenn sie den Bock ärgern, was passiert, wenn sie auf Mutterns Rufen nicht kommen, was passiert, wenn sie das Grünzeug hinter dem Zaun fressen (jaja, leider ist das oft mein Garten- und so Lämmerköpfe passen durch viele Lücken), ob man dem Hofhund am Ohr knabbern kann (man kann) und vieles mehr...

Eins der Kleinen scheint eher ein Träumerle zu sein: Es verpasst den Abzug der Herde regelmäßig und steht dann mit dünnem Stimmen fordernd mähend da. Muttern scheint zu konsequenter Erziehung entschlossen und kommt häufig nicht, sodass wir das Tier dem Tross hinterher tragen. Auf dem Arm wird es sofort still und kuschelt sich ein.- Endlich hat es gewünscht Beachtung!

Schafe können so ca. 12 Jahre alt werden, als Nutztiere erreichen sie dieses Alter eher selten- auch bei uns nicht. Den Bock haben wir im Regelfall nur so lange bei uns, bis wir ein seiner Töchter in der Herde behalten, damit es nicht zu Inzucht kommt. Die männlichen Jungtiere geben wir immer ab, die Weibchen behalten wir nur, wenn ein Ersatz für ein altes Muttertier benötigt wird.

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